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Fototagebuch: 12 Fotos vom 12. Tag im Monat Dezember
Einblick in meinen Arbeitstag
Auf dem Weg zum Auto laufe ich durch den Park. Über mir am Himmel übertönen ein paar Wildgänse den Stadtverkehr. In Formation ziehen sie über mich hinweg und dieser Anblick macht mir sofort gute Laune.
Ich liebe diesen Beratungsraum in Grimma mit seinem Gewölbe. Obwohl er winzig ist, hat er trotzdem viel Atmosphäre und das Arbeiten an einem Ort, den ich mag, macht doppelt Freude.
Heute habe ich Glück. Nur zwei Termine und diese liegen nah beieinander. Vom Büro in Grimma aus, fahre ich 15 Minuten ins Umland. Von diesem Fahrtweg fordern die letzten 5 Minuten meine volle Konzentration. Die Schlaglöcher auf dem Feldweg sind teilweise sehr tief.
Die Anstrengung der Fahrt – ich gebe zu, ich bin eine ängstliche Fahrerin, wenn die Straßen eng oder löchrig sind – verschwindet sofort, über dem liebevollen Empfang und vorbereiteten Arbeitstisch.
Was für eine Freude! Auch wenn es in der Therapie heute wieder einmal hart zur Sache und um die Akzeptanz der aktuellen Realität und um den Zusammenhang zwischen Unzufriedenheit, Erwartungen und Vorwürfen ging – die Familie bedankte sich für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2023 und wünschte schöne Feiertage. So eine Freude! Danke.
Ein freier Nachmittag
Es ist selten, dass ich schon 14 Uhr mit allen Terminen und dienstlichen Vorhaben für den Tag durch bin. Doch statt nach Hause zu fahren und mich dem Business zu widmen, habe ich mir einen schönen Nachmittag im Landkreis Leipzig gegönnt. Irgendwie muss ich ja zu meinen 12 von 12 Fotos kommen. ?
Heute habe ich gemacht, was ich gern mache. Ich suche auf Google Maps nach Attraktionen im Umfeld des Standorts, an dem ich mich gerade befinde. So entdecke ich Orte, an die ich sonst nie fahren würde. Mein erstes Ziel heute Nachmittag: Turm Johannas Höh in Pyrna, in der Nähe Wurzen.
Ein wenig im Umkreis des Turmes herumgewandert, schätzungsweise 100 Schwäne aufgescheucht bin ich dann doch auf den Turm gestiegen. Auch wenn er nicht hoch ist, den Blick in die Weite schweifen lassen, entspannt mich.
Das ist etwas, was ich am Land sehr mag. Es gibt Lichtverhältnisse, die in der Stadt so einfach nicht zu sehen sind. Hier spüre und sehe ich die Jahreszeiten, hier bekomme ich ein Gefühl dafür, was die Winterruhe für die Erde, die Natur bedeutet. Es ist sichtbar, spürbar und es liegt in der Luft.
Mein zweites Ziel war der Weihnachtsmarkt im Stall, der Gänsezucht Eskildsen in Wermsdorf. Ich mag die bäuerliche Atmosphäre mit den Gänsen und Schafen. Nur den Esel habe ich vermisst. Dafür habe ich mir einen Kaffee am Lagerfeuer gegönnt.
Bei einem Spaziergang um die Talsperre Horstsee konnte ich Graureiher beobachten und bekam kurz nasse Füße, als ich zu dicht am Ufer entlangging. Ein paar abgesägte Baumstümpfe säumten den Wegesrand. Ich roch den harzigen Duft des Holzes und spürte Trauer in mir aufsteigen, bis ich erkannte, dass alle abgesägten Bäume in der Mitte hohl waren. Das machte es wohl notwendig, die Bäume zu kürzen.
Abendgestaltung
Gegen 18 Uhr, Ankunft zu Hause. Die Tageskleidung abgeworfen und in meine Schreibtischkluft geschlüpft, sitze ich mittlerweile gut versorgt mit Kaffee und Wasser an meinem liebsten Winterarbeitsplatz, dem Küchentisch. Mein Arbeitszimmer verwaist, doch dort sieht es einfach zu sehr nach Arbeit aus, weshalb ich die Küche vorziehe.
Dies ist kein Foto von mir, aber es erreichte mich zu Hause. Momo und Lene an der Ostsee. Ich sehe die Fotos und eine tiefe Wärme und Dankbarkeit breitet sich aus in mir. Zu wissen, den beiden geht es gut, da wo sie sind, tröstet über die eigene Sehnsucht hinweg.
Der Laptop ist hochgefahren, ich bearbeite die Fotos für diesen Rückblick in Canva, schreibe die Bildunterschriften und bin gleich so weit, dass ich auf den Button für Veröffentlichen klicken kann. Im Anschluss will ich noch ein wenig für die HP Psych Prüfung lernen.
Aktion 12 Fotos am 12. / Danke Judith von #sympatexter und Caro von #draussennurkaennchen.
Falls dir das Format gefällt, probier es doch selbst einmal aus. Mehr dieser Tagesdokumentationen findest du hier.
Liebe Anja, ich lebe ja auch in der Stadt, bin nur dienstlich viel im Umland unterwegs, ich glaube deshalb fällt mir der Unterschied so auf. Das mit den Google Maps Attraktionen mache ich schon seit ein paar Jahren und ich wurde häufiger positiv überrascht. Ich wünsche dir ebenfalls eine entspannte Adventszeit. Liebe Grüße Sylvia
Hallo Sylvia,
danke, dass wir dich durch deinen Dienstag begleiten durften. Es hat mir Spaß gemacht 🙂
Ja, das Farbenspiel in Dörfern ist mit den Farben in der Stadt nicht zu vergleichen. Auf dem Dorf zeigt sich die Natur einfach viel, viel schöner. Und obwohl ich in der Stadt wohne zieht es mich immer wieder in die Natur. Denn dort kann ich einfach sein.
Die Idee, über Google Maps nach Attraktionen im Umkreis zu suchen finde ich super- ich glaube, dass werde ich bei nächster Gelegenheit einfach mal ausprobieren. Vermutlich kommt man dann an Orte, an die man sonst nicht kommen würde 🙂 So ging es dir jedenfalls heute. Vielleicht kommt es einfach auf meine „Dinge, die ich 2024 zum ersten Mal erleben möchte“ – Liste 🙂
Ich wünsche dir einen schönen Tag und eine entspannte und besinnliche Adventzeit ?
Liebe Grüße
Anja