12 von 12 – Oktober 2021

In Vollmontur mit Handschuhen und Kittel. Nur die Schutzbrille passt nicht über meine Brille.

Diesmal habe ich den 12. verpasst. Dennoch will ich auch bei diesem 12 von 12 – Oktober 2021 dabei sein. 12 Fotos dokumentieren einen Tag. Diesmal nicht den 12., sondern den 15 Fotos. So wie die gesamte Woche bis heute davon geprägt war, so gab es auch am 12. für mich nur ein Hauptthema: Die Sicherheit von Kindern und Mitarbeiter:innen in der WG, die Absicherung der Dienste und die Gewährleistung der Quarantäne-Betreuung eines an Corona erkrankten Kindes, in einer unserer Wohngruppen.

Kurzer gedanklicher Ausflug – Corona

Das ist in der Kinder- und Jugendhilfe nicht leicht zu realisieren. Quarantäne in einer WG bedeutet: Trennung von anderen Kindern, 1:1 Betreuung des betroffenen Kindes in seinem Zimmer, Nutzung eines eigenen Bades/Toilette und in den Hof kann das Kind nur, wenn keine anderen Menschen sich im Hof aufhalten. Zu Beginn funktionierte das noch gut, aber dann schlug in der WG ein Magen-Darm-Virus zu. Kranke Kinder und nach und nach fielen auch die Kolleg:innen aus, die ebenfalls am Magen-Darm-Virus erkrankten. Inzwischen decken Kolleg:innen aus dem ambulanten Team und den anderen stationären Teams die Dienste ab. Ich selbst hocke im Wechsel mit drei anderen Kolleg:innen im Quarantäne-Dienst und es ist gar nicht so einfach, so einen kleinen kranken Menschen zu betreuen, der in seinem Zimmer mit mir eingesperrt ist.

12 von 12 Oktober 2021

Basteleien und Spiele sind die Mittel der Wahl gegen Langeweile.

Lego, Matchbox, Puzzel oder eine Runde Kuscheln mit dem Kuscheltier, ab und an eine Geschichte vorlesen oder eine halbe Stunde Kika. Die Möglichkeiten sind begrenzt.

Sicherheitsmaßnahmen für die Kolleg:innen im Quarantänedienst

Täglicher Schnelltest, ein Ärosol-Luftfilter, regelmäßiges Lüften.

Im Zimmer eingesperrt

Sehnsüchtig geht der Blick immer wieder zum Fenster. Wir sprechen über Jahreszeiten, den Regen und die Sonne. Der kleine Körper sehnt sich nach Bewegung im Freien, will raus. Kurz mal die Tür zum Flur öffnen und sofort will der kleine Mops der Enge des Zimmers entfleuchen.

Blick aus dem Fenster des Quarantänezimmers. Vor allem wenn die Sonne lockt, ist die Sehnsucht groß. Der kleine Körper will sich bewegen.

Im wilden Spiel fällt schon mal eine Tasse um. Die ersten Flecken auf dem Teppich. Aber das Auftunken der Flüssigkeit war eine willkommene Abwechslung.

Wenn alle drin sind, dürfen wir raus

Endlich raus. Kastanien im Hof sammeln, die letzten Blumen begrüßen, Baumpilze zählen, mit dem Laufrad fahren, Kniebeuge und dabei zählen üben, verpasstes Taxi spielen, einfach mal kurz toben, was für eine Erleichterung.

Wir haben es noch nicht geschafft alle Pilze zu zählen, da es nur in Zehnerschritten vorwärts geht.

Essen in Quarantäne

Auch das Essen kommt in einer extra Box. Es klopft an der Tür und der Kleine ruft „Zimmerservice. Danke!“.

Kurz vor der Gute-Nacht-Geschichte merke ich, wie erschöpft ich bin. Wenn das Kindlein schläft, fahre ich nach Hause, Badewanne, Hörbuch und Bett. Ich muss für morgen wieder fit sein.

Danke fürs Lesen und Anschauen meines 12 von 12 vom Oktober 2021. Wie immer gibt es weitere 12 von 12 Beiträge auf der Seite draussennurkaennchen.

#Aktion 12 Fotos am 12. Danke Judith von #sympatexter und Caro von #draussennurkaennchen.

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Hallo, ich bin Sylvia

systemische Therapeutin, Trauma-Coach und Bloggerin. Seit über 20 Jahren arbeite ich mit Paaren, Familien und Einzelpersonen daran, negative Kindheitsprägungen und frühe Traumata zu lösen und ein Leben voller Selbstvertrauen, innerem Frieden und emotionaler Stabilität zu führen.
Für ein erfülltes Leben in Verbundenheit.

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