alltag anders – zum Welttag der Poesie 2020
Alltag anders
hüpf mein herz
und sing mit mir
hilf laut der hoffnung tönen
die kinder am fenster
sie hocken
sie bocken
und schreien und weinen
das eine sehnt sich
das andere kneift sich
das dritte zertritt sein spiel
und eines ganz still in der ecke
reißt sich die haare vom kopf
doch die Straße bleibt leer
blühende magnolien
welkende narzissen
sie neigen wie zum gruß die köpfe im wind
ein streunender fuchs streift
über den asphalt
auf dem die kreidestriche langsam verblassen
himmel und hölle sprangen wir gestern
hüpf mein herz
hör nicht auf zu singen
gib mir die kraft für das hütende tun
den kindern reich ich die hände
sie fragen
sie sagen
und sie spielen und kreischen
das eine nimmt pappe
das andere stifte und kleister
ein drittes packt glitzer darauf
und eines ganz still in der küche
backt kekse für die pause mit mir
so neigt sich der tag
wir bauten ein haus im haus
darin ruhe zu finden
und nähe
und eine ahnung von geborgenheit
die kinder ruhig atmen
wenn der Mond die kahlen stellen
ihrer köpfe bescheint
hüpf mein herz
zum mond und zurück
und trag mein lied
zu den meinen
die fern von mir schlafen
in einem bunten haus im haus
© Sylvia Tornau
Zu diesem Gedicht wurde ich angeregt von den Autorinnen Rea Gorgon und Cornelia Becker auch von mir ein Nachtrag zum Welttag der Poesie 2020
Mein Dank gilt all meinen Kolleg*innen, die jeden Tag an der Seite der von uns betreuten Kinder stehen. Auch Ihr seid Heldinn*en
[…] werden, möchte ich diesen 6. Geburtstag dafür nutzen, meinem großartigen Team einmal öffentlich Danke zu sagen. Was Ihr jeden Tag leistet, wie Ihr Euch für die Kinder einsetzt, für sie da seid, oft weit über […]