Ein öffentliches Danke an meine sensible Seite
Mit diesem Beitrag folge ich Inga Dalhoffs Einladung von zur Blogparade: „10 Gründe, deine sensible Seite zu feiern. Schreibe über die Geschenke, die dir deine sensible Seite macht.“ Mir war sofort klar: hier mache ich mit. Denn genau das hat sie verdient, meine sensible Seite: ein öffentliches Danke! Viele Jahre meines Lebens habe ich dich verleugnet, mit dir gehadert und schlimmer noch, dich abgelehnt. Ich gab dir die Schuld an meiner Verletzlichkeit und hielt dich für meine größte Schwäche. Heute weiß ich, welche Kraft in dir wohnt, welchen Schutz du mir bietest und dass du meine größte Stärke bist.
Es gibt viele Gründe, meine sensible Seite zu lieben
Ich danke dir für all das, was du mir gibst und mit mir machst! Damit du es mir auch wirklich glaubst, schreibe ich es hier für dich auf:
Wie ich mich verändert habe, seit ich dich in meinem Leben willkommen heiße
- Du zeigst mir meine Grenzen, wenn ich brachial mit dem Kopf durch die Wand will, koste es, was es wolle (finanziell, gesundheitlich, nervlich, sozial). Dadurch habe ich gelernt, mehr auf die Bedürfnisse meines Körpers zu achten. Ich mache Pausen, schlafe mehr, esse, wenn ich hungrig bin.
- Wenn meine Sinne überlastet sind, schickst du mir Warnsignale, (Kopfschmerz, Zittern in den Händen). Höre ich nicht auf dich, reagierst du radikaler. Schickst mir juckende Quaddeln auf die Haut, Migräneblitze durch den Kopf, lässt mich müde werden.
- In der Natur weitest du meine Sinne, schon ein kleiner Spaziergang wirkt wie eine Erfrischungskur.
- Du schützt mich vor dem Raubbau, den ich mit meinem Körper betrieben habe, bevor ich auf dich hörte.
- Mit deiner Hilfe konnte ich den Krieg gegen meinen Körper beenden und meinen Körper lieben lernen für das, was er ist: das Gefäß meines Lebens.
- Durch diese Achtsamkeit, die ich für mich selbst habe, ist eine große Portion Gelassenheit in mein Leben eingezogen.
- Seit ich dir vertraue, bin ich stärker geworden, weil ich auf meine Intuition vertraue.
- Du hast mich gelehrt, Mitgefühl zu entwickeln, für das Kind, welches ich einmal war und die junge Erwachsene, die so sehr mit dem Leben haderte. Seitdem trage ich eine Haltung der Gnade in mir und halte Fehler, die ich mache, nicht für das Ende der Welt, der Beziehungen.
- An deiner Seite habe ich den Wert meiner Gefühle erkannt und damit meine Angst vor ihnen verloren.
- Mit dir habe ich gelernt, nicht alles zu glauben, was ich denke, zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann und mich abzugrenzen von allem, was nicht gut für mich ist.
Um es in drei Sätzen zu sagen: Seit ich dich als Teil von mir annehme und dir vertraue, verwandle ich mich immer mehr in eine lebensbejahende, Freude-suchende und -empfangende Frau. Ich vertraue meiner Intuition, stehe zu meinen Entscheidungen, lasse den Perfektionismus als Fessel los und stehe zu mir, mit allem, was zu mir gehört. Den Kopf manchmal in den Wolken bin ich im Leben und meinen Beziehungen fest verwurzelt.
Was für Wirkungen deine Anwesenheit in mir auf andere Menschen hat
- Ich bin aufmerksamer, fokussierter geworden und dadurch eine bessere Zuhörerin.
- Feinheiten und Zwischentöne gehen nicht mehr an meinen Schutzmauern verloren und das bringt mich dazu, häufiger die passenden Fragen zu stellen.
- Früher fingen kleine Kinder an zu weinen, wenn sie mich sahen. Heute lächeln die Kinder und auch Erwachsene mich an, gehen mit mir in Interaktion.
- Mein Mitgefühl ist echt und gilt meinem Gegenüber. Das schützt mich vor dem Mitleiden und dadurch bleibe ich klar und kann Orientierung geben und in Verbindung bleiben.
- Weil ich Individualität und Verschiedenheit als etwas zutiefst organisches verstehe, habe ich keine Furcht vor der Eigenheit anderer Menschen.
- Ich kenne meine Grenzen und akzeptiere die Grenzen anderer und das macht unendlich frei im Umgang miteinander und schafft Raum für Wachstum.
- Meine Freude und die Begeisterung für die kleinen, scheinbar unwichtigen Dinge, Fortschritte ist ansteckend.
- Durch das Vertrauen und die Offenheit, mit denen ich anderen Menschen begegne, bin ich mutiger geworden, denke mehr um die Ecke, wechsle häufiger die Perspektive.
- Gleichzeitig bin ich feinfühliger, vorsichtiger im Umgang mit anderen geworden. Heißt, ich achte mehr darauf und frage nach, ob Ideen, Vorschläge erwünscht sind.
- Mit auf Erfahrung und Wissen basierenden, intuitiv getroffenen Entscheidungen gebe ich Orientierung und Halt und da ich nicht mehr darauf beharren muss, dass ich im Recht bin, regt dies auch andere dazu an, die eigenen Positionen zu hinterfragen.
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Liebe Birgit, das freut mich sehr.
Danke schön Iris.
Liebe Sylvia,
Danke für diese tiefen Einblicke. Dieser Artikel berührt mich sehr und ich nehme einiges für mich mit.
Herzliche Grüße, Birgit
Liebe Sylvia, ein ganz wunderbarer Blogartikel zu einem sehr wichtigen Thema. Lang lebe die Sensibilität. Herzlicher Gruß, Iris