Monatsrückblick Mai 2024 – Farben, Düfte und innere Ruhe
Mein Mai 2024 in einem Zitat zusammengefasst:
Diejenigen, die die Schönheit der Erde betrachten, finden Reserven an Stärke, die so lange bestehen werden, wie das Leben dauert.
Rachel Carson
Der Mai ist ein Monat des Rausches. Farben, Düfte und in diesem Jahr auch der Wind und die Zeit. Alles strömte lebendig um mich herum und ich strömte mit. Verlor mich ein wenig in all diesem Bunt und den Gerüchen. Träumte vom Hocken am Feuer und hockte nicht einmal am Feuer. In diesem Monat musste ich mich immer wieder lösen vom Eintauchen in Landschaften und mich zurückholen in das, was das Tagwerk von mir wollte. Obwohl im außen alles schneller wurde, wurde es in mir ruhiger, langsamer. Ich habe im Mai diese Ruhe in mir genossen, da ist der Rhythmus im Außen kontraproduktiv. In der Schnelligkeit kann ich nicht genießen und will es auch nicht. Lies in meinem Monatsrückblick Mai 2024, was mir in der inneren Langsamkeit begegnete.
Familientherapie im Landkreis
Ich liebe meinen Job als Familientherapeutin, die Arbeit mit den Familien, mit unterschiedlichen Problemlagen. Im Frühling liebe ich es ganz besonders, dass die meisten der Therapien im Landkreis Leipzig stattfinden. Es gibt Tage, da planen wir extra Zeit zwischen den Terminen, damit wir die Landschaft auch genießen können. Nicht nur vom Auto aus, sondern indem wir spazieren gehen oder uns an einen See setzen. Manchmal, wenn das Wetter schön ist, hocken wir mit den Familien auch in ihrem Garten, an einem Teich und plötzlich sitzen wir mitten in einem Froschkonzert.
Neues aus der WG
Jeden Tag ist in der WG etwas anders. Ein Kind kommt früher als erwartet nach Hause – der Unterricht ist ausgefallen. Ein anderes Kind muss von der Schule abgeholt werden, weil es krank ist. Beim nächsten Kind beschweren sich die Lehrer:innen, weil es im Unterricht störte. Daneben müssen Fahrdienste organisiert, Anträge geschrieben werden. Es ändern sich Vorschriften, also müssen diese in Team transportiert werden, damit auch jede Kollegin, jeder Kollege weiß, was ab jetzt gilt. Im Mai wurden in der WG viele Geburtstage gefeiert und es ist nicht so, dass wir einfach losziehen und eine Torte kaufen können. Nein, die Kolleg:innen verzichten auf ihre Nachtruhe, schmücken den Raum und backen Kuchen und Torte. Wie gut es da ist, dass wir den Garten haben, in den wir uns bei schönem Wetter für ein Gespräch oder eine Pause zurückziehen können.
Anhalten und Beobachten, was ist
In diesem Monat war das Thema Orientierung. Orientierung für mich in Bezug auf meine To-dos: was steht gerade an, was habe ich vor, wie viel Zeit steht mir dafür zur Verfügung. Mir ging es aber auch um Orientierung in mir: wie geht es mir, bin ich mir nah oder fern, wo bin ich überhaupt? Dabei hilft es mir sehr, die Orientierungsübung – siehe nachfolgende Fotos – zu machen. Ich mache sie, wenn ich nicht allein bin, nicht laut, sondern zähle in mir auf, was ich sehe. Als ich den Storch entdeckte, habe ich die Gegend nach den Farben Weiß, Rot und Schwarz abgesucht. Dann noch ein Foto gemacht und sehr entspannt und freudvoll in mich hineinkichernd bin ich weiter gefahren. Auch bei meinen Klientinnen kam diese Übung im Monat mehr mehrfach zum Einsatz. Sie ist fester Bestandteil der Tools meiner traumasensiblen Coachings.
Coaching im Mai
Neben dem Thema Orientierung kam es in einigen Coachings in diesem Monat zu emotionalen Vulkanausbrüchen bei Klientinnen. Einige wurden von Flashbacks überrollt, andere kamen zu ersten Mal mit ihrer enormen Wutenergie in Kontakt. Das wirkt im ersten Moment lähmend, vor allem dann, wenn wir nicht gelernt haben, mit der Wut umzugehen. Um die Energie, die in der Wut liegt, auf eine nicht zerstörerische Art erfahrbar zu machen, empfehle ich die körperlich wirklich anstrengende Arbeit des Holzhackens. Wenn du es noch nie gemacht hast, suche dir jemanden, dem du vertraust, der dir zeigt, wie es geht und dich dabei begleitet. Letztendlich geht es darum, die Wut als etwas zu dir gehörendes zu akzeptieren und diese kraftvolle Energie für dich zu nutzen. Wut ist eine wertvolle Emotion, weil sie dir, wenn du ihr zuhörst, Zugang zu deinen Bedürfnissen ermöglicht und dir hilft Grenzen zu setzen. Das geht auch ohne Aggressionen.
Mein Blog im Mai 2024
Auf meinem Blog war es im Mai, im Vergleich zu den Vormonaten, relativ ruhig. Ich habe gerade einmal vier Blogartikel geschrieben und das war gut so. Im Hintergrund habe ich daran gearbeitet, ein paar Anleitungen zu erarbeiten – Brief an dein inneres Kind, dein sicherer Ort, Umgang mit Flashbacks und überflutenden Emotionen – und versucht diese freizuschalten. Bisher ohne Erfolg. Wie Judith Peters dazu sagt, das ist Technik Kung-Fu und das beherrsche ich bisher nicht. Es gilt Versuch und Irrtum. Die dabei aufkommenden Emotionen wie Wut, Frustration und Ohnmacht wollen beachtet und reguliert werden. Also gehe ich Schritt für Schritt einer Lösung entgegen. SEO bestraft mich, für wenig neue Inhalte und meine Blogartikel rutschen von Seite 1 ins Nirgendwo.
Ich bitte um deine Unterstützung!
Du würdest mir sehr helfen, meine Seite auf den Google Seiten wieder nach vorn zu bringen, wenn du folgende Artikel anklickst, liest, kommentierst, teilst oder sogar auf deiner eigenen Seite verlinkst:
- Akzeptanz als Schlüssel zur inneren Stärke
- 50+ Lebenssituationen, in denen radikale Akzeptanz dein Leben verändern kann!
- Annehmen was ist – Radikale Akzeptanz
- Es ist was es ist – Übung in Akzeptanz
- Traumasensibilität – Was ist das?
- Mein Warum – traumasensibles Coaching
- Warum KI mein traumasensibles Coaching nicht ersetzen kann
Van Gogh Ausstellung im Mai 2024 in Erfurt
Van Goghs Bilder sind für mich Bilder für die Seele. Für meine Seele. Sie berühren mich tief, bringen die Lebensfreude in mir zum Klingen. Obwohl Gesa und ich schon während unseres gemeinsamen Urlaubs auf Mallorca im April darüber sprachen, hätten wir die Ausstellung INSIDE VAN GOGH in Erfurt fast verpasst. Aber nur fast. Zum Glück war der letzte Ausstellungstag, Montag, der 20. Mai, ein Feiertag. Obwohl es nur fünf der Originalbilder van Goghs zu bewundern gab, hat mich die Ausstellung tief berührt. Räume, in denen die an die Wand projizierten Bilder ineinander übergingen, ein Glasraum, indem ich das Gefühl hatte Teil der Bilder zu sein und auch die 3D-Reise durch das Atelier und durch ein Bild überzeugten mich. Kognitiv war ich ein wenig enttäuscht, weil es ja nur fünf Originale waren, die gezeigt wurden, aber emotional fühlte ich mich aufgetankt und angereichert nach diesem Ausstellungsbesuch.
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Mehr InformationenDas Kind an meiner Seite – Lehrerin Momo
Momo konfrontiert mich momentan regelmäßig mit der eigenen Vergänglichkeit. Mal zupft sie an Wangen, Hals oder Oberarmen, lacht und sagt „Da bist du ja ganz wabbelig, Oma.“ Das gern Ignorierte wird so sehr präsent. Im Alltag interessiert es mich nicht, wo an meinem Körper etwas wabbelt, zu viel ist oder nicht mehr so will, wie es soll. Ich fühle mich wohl in meinem Körper und bin ihm sehr dankbar, dass er die Art, wie ich ihn lange Zeit behandelt, malträtiert oder ignoriert habe, ausgehalten hat und noch immer weitgehend gesund ist. So direkt auf die sichtbaren Alterszeichen angesprochen, kommt in der ersten Reaktion Scham.
In der Zweiten kommt ein tiefer Seufzer und ein brummendes Lachen. „Das stimmt„, sage ich, „bei allen Menschen fängt im Alter etwas an zu wabbeln. Bei den einen mehr, bei anderen weniger. Aber weißt du, was schön daran ist? Wenn ich mich ganz schnell im Kreis drehe, dann flattert das alles und das kannst du nicht. Dafür musst du erst alt werden.“ Und dann drehen wir uns um die Wette und schauen, bei wem es mehr wabbelt. Wir gewinnen beide: Freude und Bauchkrämpfe vom Lachen.
Was im Mai 2024 sonst noch so los war
- Optimistisch: Die Arbeiten in meiner neuen Wohnung gehen voran. Der Klempner ist vor Ort und arbeitet. Nicht täglich, aber doch immer öfter. Auf ihn haben wir 4 Monate gewartet. Grund zur Hoffnung, dass der geplante Umzugstermin Mitte Juli doch noch zu halten ist.
- Verschlafen: Ich schlafe wirklich sehr gern und genieße die Zeit der Erholung. Doch am 11. Mai habe ich etwas wirklich Spektakuläres verschlafen. Die Polarlichter über Leipzig. Ich werde wohl doch in den Norden reisen, denn dieses Naturschauspiel steht auf meiner Wunschliste.
- Nachdenklich: Nach Angriffen auf SPD Politiker Matthias Ecke und grüne Wahlkampfhelfer in Dresden nehmen die Nachrichten über Angriffe auf Politikerinnen in Sachsen und Thüringen zu. Ein bedrohliches Szenario, welches sich mir auch darin zeigt, dass im Landkreis zu 80 Prozent AFD Plakate hängen, die anderen Parteien sind hier nur spärlich vertreten. Oder werden die Plakate aus Angst vor Gewalt nicht aufgehängt?
- Dankbar: Ich lebe seit 58 Jahren auf dieser Erde und auch, wenn es rund um Europa immer wieder Kriege gab, hier in Deutschland, in der Mitte Europas gibt es Frieden. Danke an das Grundgesetz, dass im Mai 75 Jahre alt wurde und dank der EU, die für den Frieden zwischen den Nachbarländern sorgt.
- Zufrieden: 22 Sitzungen Familientherapie, 6 Coachings, 1 Mentoring.
Was steht an im Juni 24
- Die Termine für das zweite Halbjahr planen – Urlaub und Weiterbildungen, Netzwerktreffen
- Für die HP-Ausbildung: Lernen, lernen, lernen.
- Mich auf den Umzug vorbereiten.
- Jede Woche einen Blogartikel schreiben.
- Meine 0 € Angebote auf die Webseite stellen.
Aufstehen und in Würde strahlen!
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Lieber Heiko, danke für deinen Kommentar. „Wütendes Spazierrennen“ – ja, das klingt anstrengend, wird in die Liste „wie du deine Wutenergie ausleben kannst, ohne andere zu verletzen“ mit aufgenommen. LG Sylvia
Hallo Sylvia,
ich liebe ja Van Gogh schon lange. Hach! Momo mag ich seit heute auch 🙂
Und wütendes Holzhacken. Ich mache manchmal wütendes Spazierrennen. So schnell durch den Wald laufen, dass es bis an meine Möglichkeitsgrenze geht und vielleicht auch kurz darüber hinaus. Solange, bis die Wut rausgeschwitzt ist. Anstrengend, aber funktioniert für mich hervorragend.
Gruß
Heiko
Liebe Anita, stimmt, Dachziegel sind ebenfalls gut geeignet, oder, wie eine andere Leserin mir schrieb, Luftboxen. Es gibt vermutlich viele Varianten, Wut herauszulassen, ohne jemanden zu verletzen. Vielleicht sollten wir noch ein paar sammeln, denn Holzhacken und Dachziegel zerschmettern, das steht einem ja nicht immer zur Verfügung. Liebe Grüße Sylvia
Liebe Sylvia, das ist ein wunderbarer Monatsrückblick, der vieles von dir erzählt. Die Wut rauslassen mit bewusstem Holzhacken finde ich super.
Das geht bei mir auch, nachdem wir die Dachziegel im Wutseminar zerschmettert haben. So finden die mächtigen Gefühle ein Ventil, ohne jemanden zu verletzen.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.
Herzliche Grüße von Anita.