Vom Loslassen eines inneren Konflikts
Alle reden vom „Loslassen“, doch so richtig erklären kann niemand, was das eigentlich bedeutet oder wie das geht. Das weiß auch Claudia Kielmann und ruft deshalb zur Blogparade „Freiheit durch Loslassen: Erzähl deine Geschichte“ auf. Durch die individuellen Geschichten und den darin enthaltenen persönlichen Wegen des Loslassens lernen wir voneinander und trainieren unsere Loslassmuskeln. Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass wir beim Loslassen eher selten unsere Muskeln gebrauchen. Aktuell brauche ich Muskeln, denn ich ziehe um. Umzug ist gleichbedeutend mit Abschied von Dingen, die ich nicht mehr benötige, die mir irgendwann einmal wichtig waren. Also geht es auch dabei ums Loslassen. Der Abschied von der ersten selbst gekauften Couch fällt mir nicht leicht und dafür braucht es definitiv Muskeln. Das Ding läuft schließlich nicht von allein aus der Wohnung.
Loslassen durfte ich schon viel in meinem Leben.
- Träume, die nicht in die Zeit passten – alleinerziehend, mitten in der Umbruchzeit der Wiedervereinigung, ließ ich den Traum von einem Leben als Schriftstellerin los.
- Dinge, die verloren gingen oder die ich weggegeben habe, weil sie nicht mehr in mein Leben passten, ausgeborgte Lieblingsbücher, die nie den Weg zu mir zurückfanden.
- Räume und Orte, die mir verloren gingen, unter anderem Wohnungen, die für die Luxussanierung geräumt wurden oder Kreativorte, die ihre künstlerische Ausrichtung aufgaben und sich zum Hotel wandelten.
- Prägungen und Verhaltensweisen, die hinderlich waren, wie mein Misstrauen gegenüber allen Menschen, die nicht ich waren. Erst in dem ich dieses Misstrauen Schritt für Schritt losließ, war es mir möglich, Vertrauen in andere aufzubauen.
- Wegbegleiter:innen, die ich durch räumliche Entfernungen – damals gab es so etwas wie Zoom nicht, Trennungen, Tod oder Suizid verlor. Diese Verluste galt es zu akzeptieren, um die Menschen und die Verbindung zu trauern und gleichzeitig, das, was wir miteinander hatten loszulassen.
Loslassen, was meint das überhaupt?
Um mich auf diesen Beitrag und das Thema Loslassen einzustimmen, habe ich wieder einmal ChatGPT befragt. Hier die unerwartet annehmbare Antwort:
Loslassen bezieht sich auf den bewussten Akt, sich von etwas zu trennen oder etwas nicht länger festzuhalten, das uns belastet, einschränkt oder nicht mehr nützlich ist. Dies kann auf verschiedene Aspekte des Lebens angewendet werden, wie zum Beispiel:
- Emotionen: Das Loslassen von negativen Gefühlen wie Wut, Trauer, Groll oder Angst, die uns daran hindern, glücklich und zufrieden zu sein.
- Gedanken und Überzeugungen: Das Aufgeben von schädlichen Denkmustern oder festgefahrenen Überzeugungen, die unser Denken und Handeln einschränken.
- Vergangenheit: Sich von vergangenen Ereignissen, Fehlern oder unerfüllten Erwartungen zu lösen, die uns im Hier und Jetzt belasten.
- Menschen und Beziehungen: Loslassen kann bedeuten, sich von Beziehungen oder Menschen zu distanzieren, die toxisch oder nicht mehr förderlich sind.
- Materielle Dinge: Das Entledigen von Gegenständen, die keinen Nutzen mehr haben oder an denen man aus sentimentalen Gründen festhält.
Loslassen bedeutet nicht, dass man ignoriert oder verdrängt, sondern dass man bewusst akzeptiert, was geschehen ist, und sich entschließt, sich nicht mehr davon bestimmen zu lassen. Es geht darum, Platz für Neues zu schaffen und sich emotional, mental und manchmal auch physisch von dem zu befreien, was uns zurückhält. – ChatGPT
Drei Schritte, wie ich meinen inneren Konflikt zum Thema „Vergebung“ losließ
Ein Begriff, der mich viele Jahre lang begleitet und mehr als einmal in die Verzweiflung getrieben hat, ist „Vergebung“. In vielen Podcasts, Seminaren und Webinaren begegnete er mir – immer freundlich verpackt – als Forderung „Nur wer vergibt kann heilen!“. Offen gestanden glaubte ich damals nicht an Heilung und ich weigerte mich zu akzeptieren, dass ich den „Täter:innen“ vergeben muss, damit es mir besser geht. Ich hatte doch den Schaden und jetzt sollte ich auch noch die Arbeit leisten, denen, die mir schadeten, zu vergeben? Für mich ein No-Go. Über meine Auseinandersetzung damit, habe ich in dem Blogbeitrag „Vergebung, Selbstliebe und Co“ geschrieben. In diesem Beitrag geht es mir darum zu beschreiben, wie ich diese von außen an mich herangetragene „Forderung“ loslassen und erst dadurch meinen eigenen Weg finden konnte.
Die einzelnen Schritte bin ich nicht nacheinander gegangen, sondern oft drehte ich Schleifen, begann noch einmal mit der radikalen Akzeptanz.
Radikale Akzeptanz – Ich habe ein Problem mit Vergebung
Eine Zeit lang habe ich einfach nur gemeckert über diese Gurus und Gurinen, die sich in meinen Kopf festgebissen hatten, mit dem Satz „Du musst vergeben“. Was wussten die denn über mein Leben, über die Latrinen voller Stinkeauswurf, in den andere mich mehr als einmal tauchten, sodass in mir der Selbsthass keimte wie ein tödliches Virus. Nichts wussten die, zumindest zeigten sie mit ihrer glatten Heilewelt-Fassade keine Spur von Makel. Also meckerte ich und lästerte, fühlte mich zunehmend unter Druck, weil ich diese Vorgabe weder erfüllen konnte noch wollte. In meinem Umfeld stieß ich auf Unverständnis. Niemand konnte nachvollziehen, was mich an dem Thema so aufregte. Zunehmend fühlte ich mich so, wie ich mich nie fühlen wollte: Mit meinen fast 40 Jahren fühlte ich mich wie eine nörgelnde Alte – mein ganz persönlicher Endgegner.
Vergeben bedeutet, die Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit aufzugeben.
— Gerald G. Jampolsky, Autor von „Love Is Letting Go of Fear“ (Übersetzung: Liebe ist das Loslassen der Angst)
Ich wusste, so will ich nicht sein und wenn ich nicht so sein will, dann gibt es nur einen Weg für mich, zu akzeptieren, dass ich ein Problem mit diesem Wort und mit der sich – für mich – dahinter verbergenden Forderung. Ich akzeptierte, dass ich das Problem habe, weil ich mich darauf fokussiert und die Aussage anderer in Bezug auf mich gewertet hatte. Das Wort Vergebung war zu einem Trigger für geworden. Ich schrieb alles auf, was mir zu diesem Thema durch den Kopf ging, all meine Wut, meine Wertungen, meine Ablehnung. Schrieb es auf Karten und pinnte diese an die Wand. Akzeptanz bedeutete für mich anzuerkennen: So ist es, so sehe und empfinde ich das. So wertfrei wie möglich und vor allem ehrlich mir selbst gegenüber.
Emotionen – eingestehen, annehmen, regulieren
Im ersten Schritt widmete ich mich also dem sachlichen Überblick, legte die Karten auf den Tisch und schaute, was mir alles zum Thema durch den Kopf geisterte. Im zweiten Schritt ging es darum, zu schauen, welche Emotionen das in mir auslöste. Auf dem Thema Vergebung lag eine Menge emotionaler Ladung. Hier eine kleine Auswahl:
Wut – über die Ungerechtigkeit, dass andere mir sagen wollen, welchen Weg ich zu gehen habe.
Trauer – über die Tatsache, dass ich überhaupt so „beschädigt“ bin, dass ich mich mit diesen ganzen Themen auseinandersetzen muss.
Angst – die anderen haben vielleicht doch recht und Vergebung ist der Weg, den ich gehen muss und ich bin falsch.
Ohnmacht – nicht zu wissen, was der für mich richtige Weg ist. Für mich die verstörendste aller Emotionen.
Mir dieser Gefühle bewusst zu werden, sie zuzulassen, nicht vor ihnen wegzulaufen, ist jedes Mal eine große Herausforderung. Es gibt so viele Ablenkungsmanöver, die ich mir im Laufe des Lebens antrainiert habe, doch sie alle ändern nichts daran, dass diese Gefühle in mir wirken. Jedem Einzelnen widmete ich Zeit, gab ihm Raum und ging die Schritte der emotionalen Selbstregulation durch, bis ich erschöpft einschlief. Dazu kamen Orientierungsübungen, die mir halfen im Moment zu bleiben und zu unterscheiden, welche dieser Gefühle in meine aktuelle Situation gehören und welche in mein altes Leben. Das war der für mich schwerste und wichtigste Schritt.
Den Emotionen, die klar erkennbar zu dem früheren kindlichen Erleben gehören, widme ich mich immer wieder, wenn sie auftauchen und ich sie zuordnen kann. Hier nutze ich die Wege der Selbstbeelterung, denn es geht vor allem um Trost und Anerkennung. In Bezug auf die „Forderung“ nach Vergebung erkannte ich relativ schnell, dass die Emotionen so hochkochten in mir, weil die alten Emotionen meine Verunsicherung mit dem Thema als Trittbrettfahrer nutzten. Sie nutzen jeden Weg, um von mir wahrgenommen zu werden.
Aufdecken von hinderlichen Gedanken und Überzeugungen
Im nächsten Schritt ging es mir um die Erkundung dessen, was ich über das Thema Vergebung denke. Was geistert da vielleicht unbewusst in meinem Kopf herum? Ich machte eine Art Brainstorming, schrieb ohne nachzudenken alles auf, was mir einfiel. Hier ein paar Beispiele:
- Wenn einer dir auf die linke Wange schlägt, halte ihm die rechte hin.
- Frauen vergeben leichter als Männer – Bin ich keine Frau?
- Vergeben heißt verzeihen und vergessen. Aber vergessen ist einfacher.
- Nur schwache Menschen können nicht vergeben.
- Vergeben heißt billigen und kommt einem Freispruch gleich.
- Zu vergeben bedeutet Schweigen.
Mit diesen Überzeugungen kam ich zügig meiner Verunsicherung auf die Spur. Wenn Vergebung bedeutet, Gewalttäter:innen freizusprechen, ist es nur folgerichtig, dass ich dies weder kann noch will. Als Feministin trete ich dafür ein, dass das Thema Gewalt, insbesondere das Thema Gewalt gegen Mädchen und Frauen öffentlich gemacht wird. Da kann und will ich nicht über die eigenen Erfahrungen schweigen. Gleichzeitig wollte ich aber auch, dass der mich bitter machende Groll in mir aufhört. Mir wurde bewusst, dass sich im Thema Vergebung für mich mehrere Themen verbargen, die Miteinander im Widerstreit lagen. Durch diese reflektierende Arbeit konnte ich die unterschiedlichen Themenfelder aufdecken und nach einer für mich passenden Lösung suchen. Gleichzeitig galt es, diesen Widerstreit unterschiedlicher Bedürfnisse anzuerkennen und dies aushalten zu können.
Wir tragen alle Narben aus unserer Vergangenheit, aber sie definieren uns nicht, sondern zeigen, wie wir uns selbst wieder zusammensetzen können.
— Cathy Guisewite, Cartoonistin und Schöpferin von „Cathy“
Meine Lösung des Themas
Intuitiv erkannte ich, dass ich sehr wohl vergeben wollte, nämlich mir selbst. Dafür, dass ich viele Jahre fortgeführt habe, was andere in mir anlegten. Ich erkannte, unter anderem, dass ich
- mit Härte und Gnadenlosigkeit gegen mich selbst vorging, in dem ich mich beschimpfte, zu Höchstleistungen antrieb.
- mir selbst keine Lebensberechtigung zugestand, außer ich lieferte Leistung ab.
- mich für meine Emotionalität verachtete.
- mir das Recht absprach, um mich selbst besorgt zu sein, dadurch regelmäßig in die Dissoziation abdriftete und dadurch eine wenig achtsame Mutter war.
- meinen Körper jahrelang ignorierte und verachtete.
Mir dies zu vergeben, war eine Mammutaufgabe, die definitiv auch heute bis jetzt nicht ganz beendet ist. Auch das darf ich mir regelmäßig vergeben.
Den Zorn, die Wut und den Schmerz über das erlittene Leid verarbeitete ich über Jahre hinweg in Therapien, Coachings und in der Arbeit mit mir selbst. Ich bin bis heute dankbar für meine Wegbegleiter:innen und Freund:innen, mit denen ich lernte tiefe Verbindungen einzugehen. Den Täter:innen zu vergeben, stand ab sofort nicht mehr auf der Tagesordnung. Ich verstand, dass diese ihre eigene Lebensgeschichte haben. Ich verstand auch, dass ich, egal, wie sehr ich mich danach sehnte, ich nie eine Entschuldigung, Verständnis oder gar eine Entschädigung von ihnen erhalten würde. Das zu akzeptieren, war ebenso schwer, wie zu akzeptieren, was sie mir angetan hatten. Aber ich akzeptierte es.
Loslassen bedeutet, dass man realisiert, dass einige Menschen Teil deiner Geschichte sind, aber nicht Teil deines Schicksals.
— Lisa Nichols, Motivationssprecherin und Autorin
Das half mir meinen Fokus von ihnen weg, auf mich selbst zu richten. Auf meine Bedürfnisse, auf mein Leben im Hier und Heute. Heute gehe ich nicht nur liebevoller mit mir um, sondern ich bin auch freier und präsenter in meinem Leben und im Miteinander mit meinen Lieben und meinen Klient:innen. Für mich steht fest, wenn die Täter:innen Vergebung brauchen, dann ist mein Rat für sie: Gib sie dir selbst. Ich stehe nicht länger für dich zur Verfügung.
Fazit
Loslassen ist Arbeit. Loslassen bedeutet erst einmal einlassen. Ganz sicher gibt es dabei Unterschiede, ob ich etwas so emotional Unterfüttertes loslasse, wie in diesem Beitrag beschrieben, oder ob ich mich von meiner alten Couch trenne. Doch auch mit meiner alten Couch sind Emotionen verbunden und Glaubenssätze. Schließlich habe ich viele Tränen der Trauer und der Freude auf ihr vergossen. Sie für mich viele Jahre untrennbar mit meinem sicheren Ort verbunden. Ich fühlte mich sicher und geborgen auf ihr. Ja, objektiv betrachtet ist sie nicht mehr als ein altes, rissiges Möbelstück, aber emotional war sie für mich so viel mehr. Wenn ich mich achte und achtsam mit meinen Bedürfnissen umgehe, dann gehe ich auch achtsam mit den Dingen um, mit denen ich mich umgebe.
Im Fall des oben beschriebenen inneren Konfliktes, mit dem Thema Vergebung, war Loslassen eine echte Befreiung. Meine alte Couch hingegen lasse ich los, voller Dankbarkeit und guter Erinnerungen an die gemeinsame Zeit.
Wie geht es dir mit dem Thema „Loslassen“? Stößt es bei dir auf Widerstand? Hast du damit schon Erfahrungen gemacht? Bewegt dich das Thema oder ist es für dich kein Thema? Schreib es mir gern in die Kommentare. Oder wenn du einen Blog hast, mach doch mit bei Claudias Blogparade.
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Herzliche Grüße
Liebe Marita, die Frage „wofür war es gut“ finde ich auch essenziell, weiß aber, dass sie schon zur Königsklasse des Umgangs mit schwierigen Erfahrungen gehört. In Bezug auf Traumata sprechen wir ja auch vom „Traumagewinn“, um den sehen zu können, braucht es meiner Erfahrung nach vorher viel Aufarbeitungsarbeit. Zum Beginn dieser Aufarbeitung hört sich die Frage nach dem „wofür war es gut“ für Betroffene noch eher wie Hohn an und muss von ihnen abgelehnt werden. Später aber, ist diese Frage enorm hilfreich für die Einordnung der Geschichte in den eigenen Lebenskontext. Denn ja, da stimme ich dir zu, es geht um innere Freiheit. Liebe Grüße Sylvia
Liebe Sylvia,
ich bin Deinen Gedanken sehr gerne gefolgt und liebe den Satz „Loslassen bedeutet, dass man realisiert, dass einige Menschen Teil deiner Geschichte sind, aber nicht Teil deines Schicksals.
— Lisa Nichols, Motivationssprecherin und Autorin“
Das Loslassen von materiellen Dingen fällt mir leicht. Ich habe kürzlich sogar meinen kreativen Weg, den ich fast mein ganzes Leben ging, ad acta gelegt. Es war einfach dran und ich bin mitgegangen. Ich bin immer am wegwerfen und entsorgen, solange die Dinge nur in Schränken herumliegen und zunehmend an Bedeutung verlieren.
Das emotionale Loslassen gelingt zwar immer leichter, was ich dagegen anstrengend finde ist, den Knoten zu finden und aufzudröseln, um dann Loslassen zu können. Das Loslassen selbst ist leicht, aber der Prozess, damit es möglich wird, ist anstrengend und manchmal zermürbend.
Ich musste gerade mal überlegen, ob ich den anderen vergeben habe. Nicht bewusst zumindest. Für mich steht eher die Frage „wofür war es gut?“ im Raum, um für mich Sinn und Nutzen zu erkennen und an einer Erfahrung zu wachsen. Denn das ist für ich innere Freiheit und um die geht es doch, oder?
Danke für Deine Offenheit und fürs Teilen.
Liebe Grüße
Marita
Liebe Sylvia, ich finde mich in vielen, was du hier schreibst, wieder. Besonders in diesem Satz:
„Ich hatte doch den Schaden und jetzt sollte ich auch noch die Arbeit leisten, denen, die mir schadeten, zu vergeben?“
Diese gefühlte Ungerechtigkeit frustriert mich auch sehr. Deswegen halte ich auch nichts davon, an andere Menschen, denen in welcher Form auch immer Schaden zugefügt wurde, die Forderung zu stellen, dass sie vergeben müssen. Ich finde da beide Begriffe nicht so passend.
Vergeben in dem Sinn, dass den Täter:innen alles verziehen und vergessen ist, ist nicht das, was es braucht. Sondern eine heilsame Haltung mir selbst gegenüber, wie du ja auch schreibst.
Und müssen muss ich gar nichts. Ich finde das so massiv und übergriffig, traumatisierten Personen noch zu sagen, was sie jetzt zu tun haben.
Natürlich ist Loslassen hilfreich. Natürlich können Mitmenschen da von außen Kraft spenden und den Raum halten, damit die betroffene Person heilen kann. Aber ist in meinen Augen ein organischer Prozess, den Außenstehende nicht einfordern können.
Umso mehr freue ich mich, dass du für dich einen Weg gefunden hast, mit dir achtsam umzugehen und so loszulassen, dass es für dich passt.
Liebe Grüße
Angela